Schüler Billigkräfte?

Jugendliche: Neue Nebenjobs als Zusteller

Stellen für Jugendliche bei der TNT-Post

Taschengeldjobs

TNT, Ableger der niederländischen Staatspost, sucht bereits in NRW Jugendliche ab 13 Jahren als Zusteller, worüber Gewerkschaft und Mitbewerber sich aufregen. Sie fürchten Konkurrenz durch Billig-Kräfte, mit denen ein bundesweites Zustellnetz aufgebaut werden könnte.
Ziel von TNT Post ist es, nach der Deutschen Post größter Briefversender zu werden.

„Wir arbeiten mit Jugendlichen ab 13 Jahre, wenn die Eltern eine Zustimmung dazu erteilen“, sagte TNT-Geschäftsführer Roland Jager gegenüber WELT.de. Diese Das Austragen und Verteilen von Katalogen, Prospekten und Handzetteln, Direktwerbung, die nicht an einzelne Haushalte adressiert ist, stellt nichts Neues dar, und so mancher Schüler verdient bereits auf diese Art sein Taschengeld. Kunden sind Ikea, Supermarktketten oder lokale Einzelhändler.

Als Bezahlung sind zehn bis fünfzehn Euro Taschengeldvergütungen für eine Tagestour von durchschnittlich drei Stunden zu erwarten, wogegen tarifliche und sozialversicherungspflichtige Arbeitsverhältnisse niemals ankommen könnten.

Nach dem Jugendarbeitsschutzgesetz dürfen Jugendliche bzw. Kinder ab 13 Jahre eingeschränkt arbeiten, und zwar mit einer „leichten“ Beschäftigung von bis zu zwei Stunden täglich und an höchstens fünf Tagen in wöchentlich. Die Arbeitszeit darf natürlich nicht vor Schulbeginn oder in der Unterrichtszeit liegen.
Bei Zustelldiensten gilt zudem eine Höchstgewichtsgrenze von von 7,5 Kilogramm, um Gesundheitsschäden zu vermeiden.

Die Gewerkschaft befürchtet, daß Jugendliche irgendwann auch mit dem Austragen von adressierten Briefen beschäftigt werden könnten, was Arbeitsplätze vernichten würde, denn Zusteller bei der DP erhalten durchschnittlich einen Stundenlohn von rund 10,50 Euro, während private Briefdienste zwischen drei Euro und sechs Euro in der Stunde zahlen.