Schuljahr in London

Leben und Arbeiten im Ausland

Wie alles anfing ...

Ein Buch voller Erfahrungen

Hallo, Ihr möchtet jetzt bestimmt erst mal wissen, wer ich bin: Mein Name ist Sara, ich bin 21 Jahre alt und letzten Monat habe ich meine Ausbildung als Groß- und Außenhandelskauffrau beendet.

Jetzt ist, finde ich, genau die richtige Zeit, um mir einen Traum zu erfüllen. Ich wünsche mir schon seit ein paar Jahren, für einige Zeit im Ausland zu leben. Seit ich mit 15 das erste Mal in Amerika war, überlege ich schon, wie es wohl ist, in einem anderen Land zu leben, und wie ich es erreichen kann, das durchzuziehen. Aus meinem "Amerikanischen Traum" ist leider nichts geworden, deshalb habe ich mich für London entschieden.

Ab dem nächsten Monat werde ich für mindestens 6 Monate in London leben, und dort die Desmond Jones School of Mime and Physical Theatre besuchen. Ich hoffe außerdem, dass alles klappt und ich in London auch Arbeit finde.

Bei der Planung meines Aufenthalts habe ich festgestellt, dass es kaum Bücher zum Thema Auslandsaufenthalte gibt, und über persönliche Erfahrungen habe ich gar nichts gefunden, ausgenommen die Berichte von Aupair-Mädchen. Das half mir aber auch nicht weiter, da ein Jahr mit Hausarbeit und Dienstmädchen spielen für mich nicht in Frage kam.

Ich musste mir also alle Informationen, die ich benötigte, selbst zusammensuchen. Meine neue Schule zum Beispiel ist eine Privatschule und hat keinen Campus. Ich musste eine passende Wohnmöglichkeit finden, die in der Nähe der Schule und außerdem nicht zu teuer ist. Aber wie macht man das von Deutschland aus? Ich habe unzählige Briefe geschrieben und immer wieder telefoniert, aber ich wurde nur von einem zu andern verwiesen, helfen konnte mir zuerst einmal niemand. Es hat Wochen gedauert, bis ich endlich Adressen von Unterkünften in London bekam und mir ein Zimmer mieten konnte. Es hätte mir eine Menge Arbeit erspart, wenn ich sofort gewusst hätte, an wen ich mich in diesem Fall wenden kann.

Ein weiteres Problem war meine Krankenkasse. Dort sagte man mir, ich müsse mich unbedingt abmelden, wenn ich für längere Zeit im Ausland sei, aber wo ich mich versichern konnte, wussten sie nicht. Und da die Barmer Ersatzkasse es auch offensichtlich nicht nötig hatte, sich darüber zu informieren, blieb mir nichts anderes übrig, als mich selbst zu erkundigen. Ich habe dann eine Provinzial-Reiseversicherung abgeschlossen. Nur durch Zufall habe ich dann erfahren, dass ich mich bei der Barmer gar nicht abmelden musste. Ich muss auf jeden Fall auch in Deutschland versichert bleiben, falls ich in den Ferien nach Deutschland komme. Die deutsche Versicherung ist im Ausland nicht gültig.

Obwohl immer wieder kleinere Schwierigkeiten auftauchten, hat es mir viel Spaß gemacht, den Aufenthalt selbst zu planen. Man ist viel unabhängiger als bei der Abwicklung über eine Organisation, die alles übernimmt und am Ende nur die Unterlagen zugeschickt, wie z. B. bei Aupair oder Schüleraustausch.

Bei der Vorbereitung ist mir auch die Idee gekommnen, ein Buch über meinen London-Aufenthalt zu schreiben, mit Tipps und Erfahrungen, angefangen bei den Vorbereitungen bis zur Jobsuche, der Schule, und allem was sonst noch passieren wird ...

Ich hoffe, dieses Buch ist eine kleine Hilfe und Anregung für diejenigen, die auch einen Auslandsaufenthalt organisieren möchten.

Für alle, die sich noch nicht dafür entschieden haben, ist dieses Buch bestimmt eine Entscheidungshilfe fürs Ausland.

Sara Gallwitz