Die Jagd auf die Lehrstelle

Freie Ausbildungsplätze in Gastronomie und Einzelhandel

Erfolgreiche Bewerber: Steigerung gegenüber dem Vorjahr

Angebot und Nachfrage nicht immer deckungsgleich

Die ersten Lehrlinge traten die Ausbildung bereits an und lernen nun eifrig in den Unternehmen.
Experten freuen sich über die Entwicklung im Raum Freiburg, da die Industrie- und Handwerkskammern hier mehr erfolgreiche Bewerber verzeichneten als im Vorjahr.
Besonders in den Bereichen Gastronomie und Einzelhandel stehen Jugendlichen die Türen offen.

3500 Jugendliche unterschrieben bis September einen Vertrag zur Ausbildung in Bereich Industrie und Handwerk, was eine fast fünfprozentige Steigerung gegenüber dem Vorjahr ausmacht.
Die Handwerkskammer Freiburg registrierte 2400 Verträge, was sogar ein Plus von 5,3 Prozent bedeutet.

Gerade in den Bereichen Metall und Elektronik stiegen die Vertragszahlen, teilweise um bis zu dreißig Prozent. Die Handwerksberufe wundern sich über knapp dreihundert neue Azubis zum Kfz-Mechatroniker; selbst auf dem Bau halten die Betriebe nach neuen Auszubildenden Ausschau.
Deutschlandweit unterschrieben zwei Prozent mehr junge Erwachsene einen Lehrvertrag als im Vorjahr.

Leider sind über Jugendliche, die sich in der Region noch auf der Pirsch befinden, keine Zahlen bekannt.
Genaueres kennt nicht mal die Agentur für Arbeit, da keine Meldepflicht besteht, jedoch gehen sie hier von etwas mehr Suchenden als freien Plätzen aus, denn die Hilfesuchenden beim Arbeitsamt vermehrten sich um zehn Prozent.

Die Arbeitsagenturen Lörrach und Offenburg erwarten wie im Vorjahr erfolglose Bewerber.
Das Angebot bestand im August in Lörrach aus knapp 580 freien Lehrstellen, in Freiburg aus etwa 640 und in der Ortenau aus fast dreihundert.
Bundesweit rechnet Arge mit mehr fehlenden Ausbildungsplätzen als im vergangenen Jahr.

Das Problem liegt hierbei nicht nur im Mangel an Lehrstellen sondern auch in der Nachfrage am falschen Ort: Die Branchen Gastronomie und Handel sehnen sich nach Restaurantfachmenschen, nach Köche und Kaufleuten, doch da diese Berufe nicht für jeden Suchenden das Gelbe vom Ei sind (Wer will schon in der Küche stehen, während andere die Sause machen?), halten sich die Bewerber bedeckt.
Hier planen die Berufsberater verstärkte Überzeugungsarbeit: Zum einen eine Aufforderung an die Unternehmen, die Fachkräfte von morgen selbst auszubilden, um nicht in naher Zukunft ohne Spezialisten dazustehen, zum anderen den Rat an die jungen Erwachsenen, dass ein Spatz in der Hand immer noch besser ist als die Taube auf dem Dach, sprich: lieber irgendeine Ausbildung als gar keine!