FH und die neuen Studiengänge

Nachteile von Bachelor und Master

Schärfere Konkurrenz durch Universitäten bei den FHs

Leidtragende sind die Fachhochschulen

Bachelor- und Masterstudiengänge sind unsere Zukunft, denn bald werden sie die einzigen Abschlüsse sein, die man an europäischen Hochschulen trifft. Als Idee nicht zwingend schlecht, hapert es bei ihnen doch teilweise an der Umsetzung.

Unangenehm betroffen von der Reform sind u.a. die Fachhochschulen. Die neuen Studiengänge machen viele ihrer augenblicklichen Aufgaben zunichte, ohne im Gegenzug künftige Perspektiven zu bescheren.

Bislang erfolgte die Ausbildung zum höheren Dienst an den Unis, die zum gehobenen Dienst an den Fachhochschulen. Durch die Reform haben Universitäten nun die Chance, ebenfalls im großen Stil Bachelor-Studiengänge anzubieten.
Rufen Fachhochschulen dagegen ein Masterstudium ins Leben, so haben sich die Absolventen in einem Anerkennungsverfahren zu behaupten, bevor sie in den höheren Dienst treten. Noch immer sind die Details des Verfahrens ungeklärt.

Selbst dort, wo der neue Markt beiden Schulen offen steht, trifft man auf Ungleichheit. Die Exzellenzinitiative, die den Hochschulen viel Geld zuteilen soll, ignoriert die Fachhochschulen bei ihrer Verteilung.

Der größte Nachteil der Fachhochschulen ist jedoch die Struktur. Während Unilehrer Unterstützung durch Hilfskräfte, Promovierende und andere Privatdozenten erhalten, müssen Fachhochschuldozenten meist ohne diesen Luxus leben.
Letztere haben außerdem einen wesentlich größeren Stundenumfang ihrer Vorlesungen - achtzehn Stunden im Vergleich zu acht Vorlesungsstunden eines Universitätsprofessors.

Der durch die neuen Studiengänge erhöhte Leistungsdruck an Hochschulen mag viele gute Seiten haben. Dabei sollte man jedoch nicht vergessen, dass viele Fachhochschulen bereits jetzt am Ende ihrer Kräfte angekommen sind.
Beginnen Universitäten nun mit einem verstärkten Angebot an Bachelor-Studiengängen, können Fachhochschulen bald ihre Koffer packen.

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