Versicherungskosten im europäischen Ausland

Gesundheitsvorsorge

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Versicherungstipps

Nun zum leidigen Thema Versicherungen. In Großbritannien gibt es einen staatlichen Gesundheitsdienst, den National Health Service (NHS). Als Student oder mit Wohnsitz in England hat man als "ordinary resident in Britain" Anspruch auf die Leistungen zur Gesundheitsvorsorge. Viele Leistungen des NHS sind kostenlos. Man gilt aber erst als wohnhaft in Großbritannien, wenn man länger als 6 Monate rechtmäßig seinen Wohnsitz dort hat. Als Besucher aus einem EU Staat hat man das Recht auf kostenlose Notfallbehandlung.

Es hat sich dann rausgestellt, daß man als Student keinesfalls erst 6 Monate in Großbritannien leben muß, um Anspruch auf kostenlose Arztbesuche zu haben. Man geht einfach zum nächsten Arzt und läßt sich dort registrieren. Dazu gehört auch eine Untersuchung. Ich hatte aber die Auslandskrankenversicherung abgeschlossen und ich habe mich deshalb auch nicht beim Arzt registrieren lassen. Mir war damals auch noch nicht bekannt, daß auch, wenn man noch nicht sechts Monate in England gelebt hat, Anspruch auf NHS-Leistungen bestehen.

Wegen Rückenschmerzen mußte ich einmal einen Arzt aufsuchen. Ich hatte eigentlich damit gerechnet, dafür bezahlen zu müssen, was aber nicht der Fall war. Obwohl unregistriert und auch erst seit zwei Monaten in England, war der Arztbesuch bis auf die Rezeptgebühr kostenlos. Medikamente mußten allerdings bezahlt werden, da diese Kosten vom National Health Service nicht getragen werden. Auch einige weitere Leistungen übernimmt der NHS nicht, wie z.B. Zahnarztbesuche. Aus diesem Grund sollte man eine private Versicherung in Betracht ziehen. Meine Versicherung konnte mir, wie anfangs erwähnt, nicht sagen, wo ich eine Auslandskrankenversicherung abschließen könnte. Ich habe dann andere Versicherungen angerufen, die mir auch keine Auskunft erteilen konnten. Keine der großen deutschen Versicherungen konnte mir auch nur einen Tip geben! Blieben nur noch die Au-pair Versicherungen, deren Adressen hatte ich mir in der Stadtbücherei zusammengesucht, und wie ich herausfand, versichern einige davon auch Nicht-Au-pairs. Ich habe dann noch erfahren, daß die Provinzial eine Auslandsreisekranken-versicherung hat. Diese Provinzial Versicherung kann man bis zu 365 Tage in Anspruch nehmen. Für diese Versicherung habe ich mich schließlich auch entschieden. Der Preisunterschied bei diesen Versicherungen ist im allgemeinen nicht sehr hoch. Ich habe mich aufgrund des Leistungsangebots entschieden. In Deutschland war ich auch weiter versichert, da ich als Studentin meinen Hauptwohnsitz immer noch in Deutschland hatte. In Deutschland war ich vorübergehend wieder bei meinem Vater mitversichert, damit ich keine unnötigen zusätzlichen Kosten anfielen.

Damit waren die Vorbereitungen erledigt, alles war geklärt und es konnte nun endlich losgehen.

Nur noch ein Tipp: Wer Adressen von Schulen oder irgendwelche anderen Infos anfordert, sollte sich stets unmittelbar an die zuständige Organisation in England schreiben. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß der British Council in London mir besser helfen konnte, als der in Köln. Wenn man mal etwas genau wissen möchte, wird man sowieso an die britischen Organisationen verwiesen, also kann man sich auch gleich an die wenden. Die Adressen aller hier erwähnten Organisationen sind zu Ende des Buches aufgelistet.