Kontaktmöglichkeiten im Kibbuz

Kibbuz und Volontär von A – Z (Teil 7)

Speisen / Versorgung

Speisesaal

Der Kibbuz-Speisesaal bildet - jedenfalls der Idee nach - den Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens im Kibbuz. Hier treffen sich die Chawerim zur gemeinsamen Mahlzeit, hier werden Informationen ausgetauscht und, wenn keine anderen Räume vorhanden sind, größere Veranstaltungen durchgeführt. Größe und Ausstattung sind sehr unterschiedlich. Es gibt Speisesäle, die nicht weit von First-Class-Restaurants entfernt sind und solche, die eher an eine Mensa erinnern. Die Tendenz geht heute wieder dahin, zu Hause, in den eigenen vier Wänden zu essen. Leider sieht man in vielen Speisesälen die Volontäre getrennt von den Kibbuzniks sitzen - eine Erscheinung, die sich auf Scheu und Berührungsangst beider Seiten gründet. Dabei ergeben sich gerade bei den Mahlzeiten gute Kontaktmöglichkeiten.

Nicht selten kommt es während des Essens zu einer übertriebenen Hektik - manche sprechen von der »Essensschlacht«. Beim Auffüllen des eigenen Tellers ist Ruhe geboten und daran zu denken, daß im Kibbuz noch niemand verhungert ist.
Ums Geschirrspülen braucht man sich nicht zu kümmern, das erledigt eine monströse Geschirrspülmaschine oder die turnusgemäß zum Küchendienst eingeteilten Kibbuzniks und Volontäre.

Wichtige Informationsquelle im Speisesaal eines jeden Kibbuz ist das Schwarze Brett, vor allem, wenn man als Neuling noch nicht viele Kontakte knüpfen konnte.

Sport

Die Sportangebote oder zumindest -möglichkeiten sind im Kibbuz gut bis sehr gut. Ballspiele (s.o.), Leichtathletik, Schwimmen gehören zum Standardangebot. Daneben gibt es je nach Lage und Reichtum des Kibbuz Gelegenheit zum Reiten, Tennis, Tauchen, Windsurfing, Segeln, Gymnastik usw. Dabei muß allerdings folgendes berücksichtigt werden: die Erlaubnis zur Nutzung der Einrichtungen hängt vom Verhältnis zu den Kibbuzniks ab. In einigen Kibbuzim an der Küste gibt es z.B. Surfbretter, die dem Kibbuz gehören und von jungen Kibbuzniks verwaltet werden. Als Volontär hat man keinen Anspruch auf diese Dinge, aber wenn man Interesse zeigt, ist es meistens leicht, sie mit den Kibbuzniks zusammen zu benutzen.

Taschengeld

Jeder Volontär erhält monatlich ein Taschengeld, das derzeit - nicht überall einheitlich - etwa bei umgerechnet 25 Euro oder mehr im Monat liegt. Auch wenn der Schekel ständig an Wert verliert, bleibt das Taschengeld im Großen und Ganzen gleich hoch! Es wird wie jede andere Wertangabe in Israel ständig den neuen Wechselkursen angepaßt, bleibt also unverändert. Statt eines Geldbetrages können auch Coupons für den kibbuzeigenen Laden, Zigaretten, Zeitungen, Porto oder Ausflüge in die nähere Umgebung angeboten werden.

Je nach persönlichen Ansprüchen müssen Freiwillige also noch Geld mitbringen (entweder Reiseschecks in Euro bzw. US-Dollar oder Euroschecks). Bargeld wegen der hohen Wechselkursverluste erst in Israel in die Landeswährung umtauschen.

Unterbringung

Ist, genauso wie die Versorgung mit Lebensmitteln, als Gegenleistung für die Arbeit des Freiwilligen gewährleistet und erfolgt zumeist in möblierten Häuser mit einfachen Zwei- bis Dreibettzimmern, seltener Vierbettzimmern, die sich mit ein wenig Fantasie durchaus wohnlich gestalten lassen. Nicht alle Zimmer verfügen über eine Waschgelegenheit, aber stets über sanitäre Anlagen auf dem Flur. Für Ordnung und Sauberkeit der Unterkünfte ist jeder Volontär selbst zuständig!

Urlaub

Nach einem Monat Arbeit stehen dem Volontär je nach Kibbuz einer bis drei Urlaubstage zu. Oft werden diese bei nur einmonatigen Aufenthalten allerdings als An- bzw. Abreisetag gezählt. Bei längeren Aufenthalten (zwei Monate und länger) organisieren die Kibbuzim schon mal ein kleine Rundreise durchs Land (ca. drei Tage).

Versicherungen

Krankenversicherung: bei der Anmeldung in der offiziellen Vertretung der Kibbuzbewegung im Heimatland wird nach einer gültigen Auslandskrankenversicherung gefragt.
Von seiten der Kibbuzim wird ferner der Nachweis einer bestehenden Unfall- und Haftpflichtversicherung verlangt.

Wer es versäumt hat, sich bereits zu Hause entsprechend zu versichern, muß spätestens in Israel eine Reisegesamtversicherung (frei wählbare Unfallversicherung und »Restpaket«) abschließen, die auch Hin- und Rückreise abdeckt. Schadensfälle werden direkt vor Ort geregelt, ohne daß - wie bei ausländischen Versicherungen üblich - Vorkasse in US-Dollar geleistet werden müßte. Entsprechende (deutschsprachige) Vordrucke sind bei der Vereinigten Kibbuzbewegung in Frankfurt erhältlich. Anschrift und Telefonnummer des Versicherungsträgers in Israel lauten:
Sahar Isael Insurance Company ltd., Sahar House, 23 - Ben Yehuda St., POB 26222, Tel Aviv, Tel. 03 / 65 43 11

Versorgung

Ist, genauso wie die Unterbringung, als Gegenleistung für die Arbeit des Freiwilligen im Kibbuz gewährleistetebe (s. auch »Essen / Mahlzeiten«).

Volontärsleiter (Volunteers leader)

Der Kibbuz bestimmt eine Verbindungsperson als Vermittler zwischen Volontären und Kibbuzniks. Er übernimmt die Arbeitseinteilung der Freiwilligen, weist Arbeitsplätz zu, macht Volontäre mit den Örtlichkeiten vertraut, sorgt für Ordnung in den Unterkünften, ist Ansprechpartner für Klagen oder Beschwerden und ebenso dafür zuständig, Entscheidungen der Kibbuzniks an die Volontäre weiterzugeben.