Illegale Arbeiter

Wer darf arbeiten, und wer arbeitet?

Illegalität als geduldetes Verbrechen

Farmer abhängig von Illegalen

Nun zu einigen weiteren wichtigen Punkten.

ARBEITSERLAUBNIS
Gleich vorweg die gute Nachricht: Das Vorweisen einer Arbeitsgenehmigung (Arbeitsvisa, Working-Holiday-Visa) ist keine zwingende Voraussetzung zum Erhalt eines Jobs. Während Deutsche mit dem WHW keine Probleme haben, sieht es bei Österreichern und Schweizern noch anders aus. Aber egal, denn den Farmern bleibt gar keine andere Wahl, als auch Arbeitssuchende ohne Visa einzustellen.
Die Arbeitslosenrate ist auch in Neuseeland im Begriff zu steigen. Dennoch ziehen es viele beschäftigungslose Einheimische vor, sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen, anstatt durch diese Beschäftigung gutes Geld zu verdienen.

Diese Situation ist natürlich auch den zuständigen Behörden bekannt, trotzdem werden alljährlich etliche Obstbaubetriebe nach illegalen Erntehelfern überprüft. Auch im Herbst 1997 war ein Herr vom "Immigration Service" im Raum "Motueka" unterwegs, dies allerdings nur an zwei Tagen.
Ein mir befreundetes Pärchen hatte das Pech und wurde ohne Genehmigung erwischt. Doch auch hier war die Sache nur halb so schlimm. Nach einstweiligem Arbeitsverbot für die zwei, folgte eine Kundmachung ihres Chefs im örtlichen Arbeitsamt über die zwangsweise freigewordenen Stellen.
Wie zu erwarten war, sahen sich nach drei Tagen keine freizeitliebenden Beschäftigungslosen dazu bemüßigt, sich bei der Pflückerei die Finger schmutzig zu machen. Die zwei illegalen Arbeitnehmer mussten sich nun ihre Arbeitsgenehmigung "erkaufen".

Dieses Stück Papier kostete je NZ$ 150 und von nun an waren sie legale Beschäftigte. Es gab weder irgendwelche unangenehme Stempel im Reisepass, geschweige denn eine Abschiebung oder ein künftiges Einreiseverbot. Auch der Farmer blieb gänzlich unbeschadet.
So wird in diesem Spiel jedem zur Genüge getan. Der Obstbauer hat sein dringend benötigtes Personal, und dem Gesetz entsprechend wird kontrolliert, wenngleich nur in sehr dezentem Maße.
Wie die Handhabung hierbei in anderen Obstanbaugebieten Neuseelands erfolgt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Die Situation kann sich in Zukunft natürlich auch in "Motueka" ändern. Doch solange die zahlreichen Bauern ihren Arbeitskräftebedarf nicht gänzlich durch Einheimische decken können, sehe ich für jobsuchende Reisende keine großen Gefahren.

Weitere Details in Working Holiday - Neuseeland.

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